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Projekt Regiotram ist weiter gut unterwegs

Politische Beschlüsse, neue Förderzusage und positiver Bürgerdialog

Mit der Regiotram ohne Stau und in nur 35 Minuten von Aachen über Würselen und Alsdorf bis nach Baesweiler: Dieses Szenario soll für Menschen im nördlichen Teil der StädteRegion Aachen in zehn (bis spätestens 15 Jahren) Wirklichkeit werden – und möglichst viele der ca. 70.000 täglichen Pendlerwege von der Straße auf die Schiene verlagern. Auf dem Weg dorthin hat das Projekt wichtige Hürden genommen: die Beschlüsse zur weiteren Planung sowie die Finanzierung der nächsten Planungsphase. Zudem ist der Dialog mit der Bevölkerung sehr gut angelaufen.

AVV wurde mit der weiteren Vorplanung beauftragt

Mit dem positiven Abschluss der mehrstufigen Machbarkeitsstudie haben die Stadträte der vier involvierten Städte einstimmig die Beauftragung der Vorplanung der Regiotram beschlossen.

Grundlage der Vorplanung ist die Variante 5 des Streckenverlaufs, die das Alsdorfer Zentrum erschließt und dabei Busverkehr, euregiobahn und Regiotram am Bahnhof Alsdorf-Annapark optimal verknüpft. Die Gesamtbaukosten für diese Variante werden etwa 330 Millionen Euro betragen, die bis zu 95 Prozent durch Fördermittel von Land und Bund finanziert werden können.

Der AVV bleibt federführend in der weiteren Umsetzung und erhielt den Auftrag, die Vorplanung zu koordinieren. Zudem sollen die beteiligten Städte eine Organisations- und Finanzierungsstruktur zur weiteren Umsetzung des Projektes schaffen.

„Wir freuen uns, dieses zukunftsweisende Projekt weiterhin zu koordinieren und gemeinsam mit Stadt Aachen und StädteRegion Aachen sowie den Kommunen Baesweiler, Würselen und Alsdorf voranzubringen. Die Regiotram wird ein zentraler Baustein des zukünftigen Verkehrsangebots in der StädteRegion Aachen sein.“

Hans-Peter Geulen

AVV-Geschäftsführer

Bund und Land fördern den nächsten Planungs­schritt zu 90 Prozent

Die Vorplanung wird voraussichtlich mit rund 5,1 Millionen Euro zu Buche schlagen. Diese Kosten werden auf Grundlage des Programms STARK (Förderrichtlinie zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten) zu 70 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen übernommen. Die StädteRegion Aachen und die Stadt Aachen teilen die restlichen zehn Prozent unter sich auf.

„Auf die Förderzusage haben wir lange gewartet. Mit der Regiotram wird der tägliche Weg für zahlreiche Pendlerinnen und Pendler wesentlich entspannter und komfortabler werden. Jetzt können wir endlich durchstarten und die nächsten Schritte veranlassen, damit Stadt und Region dank der Regiotram weiter zusammenrücken.“

Sibylle Keupen

Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen
Foto © Carl Brunn

Auch auf der Straße kommt die Regiotram gut an

Ein weiterer elementarer Bestandteil des Projekts Regiotram ist der Bürgerdialog: Die Bürgerinnen und Bürger sollen über alle (Planungs-)Schritte umfassend informiert werden und sich konstruktiv einbringen können. Im Spätsommer 2023 zeigte eine Roadshow deutlich, dass das Angebot zum Dialog angenommen wird: An den Standorten Aachen, Würselen, Alsdorf und Baesweiler erreichte die Mischung aus Bühnenprogramm und Info-Ausstellung mehrere Tausend Menschen.

Die Roadshow hat gezeigt, dass das Projekt Regiotram bei den allermeisten Menschen sehr gut ankommt. Das umfangreiche Feedback zeigt allerdings, dass es im Detail viele Fragen und Wünsche gibt – speziell zu einzelnen Haltestellen oder dem Trassenverlauf an spezifischen Engstellen. Diese Punkte tragen zum Teil Konfliktpotenzial in sich. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit auch in Zukunft über die Projektwebsite, die lokale Presse und Social Media umfangreich einzubinden. Ein weiterer Meilenstein in Sachen Bürgerdialog steht übrigens schon fest: Im März 2025 findet im alten Straßenbahndepot Aachen die nächste Infoveranstaltung statt. Im weiteren Verlauf des Projektes sind zudem Planungswerkstätten entlang der Trasse geplant, in denen die Bürgerinnen und Bürger Einblick in die Prozesse haben.

Weitere Ausbaustufen sind in Überlegung

Die Weiterführung der Regiotram bis Übach-Palenberg sowie ein Regiotram-Ast nach Würselen Merzbrück mit Anbindung des Forschungsflugplatzes Würselen-Aachen: Diese Szenarien sind nicht Teil der nächsten Planungsstufen, werden aber jetzt schon auf ihr Potenzial und ihre Machbarkeit hin untersucht. Erste Ergebnisse werden Anfang 2025 erwartet.

Bis dahin werden der AVV und die Verantwortlichen in den Kommunen das eigentliche Ziel vorantreiben: möglichst bald möglichst schnell per Tram von Aachen nach Baesweiler fahren zu können – und natürlich auch in umgekehrter Richtung.

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